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== Andreas Streim ==
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I am a digital resident and this is my ~

Terminabstimmung

Schon mal versucht, mit vielen Leuten einen Termin abzustimmen? Telefonschaltkonferenzen? Emails hin? Emails her? Einfacher könnte es mit Doodle gehen. Notiz an mich: Bei Gelegenheit mal ausprobieren.

Sprechverbot

Eigentlich ein klarer Fall für Henryk M. Broder: Offenbar hat der neue britische Premierminister Gordon Brown seine Regierung angewiesen nicht von “Moslems” in Bezug auf die mutmaßlichen Terroristen in Großbritannien zu sprechen. Zumindest berichtet das der “Daily Express”, und zwar schon am Dienstag. In Deutschland scheint es die Nachricht irgendwie nicht in die Agenturen geschafft zu haben, zumindest findet Google News dazu nix. Es gehe bei der Maßnahme darum, Moslems nicht zu beleidigen, heißt es in dem Daily-Express-Bericht: Read more...

Nachrichtenaufbereitung

Es gibt diese Momente, da sitzt man als Journalist mit ganz vielen anderen Journalisten in einem Raum und hört drei oder vier Leuten zu, die am anderen Ende des Raumes hinter einem Tisch sitzen und etwas, nun ja, Wichtiges erzählen. Zum Beispiel, dass das Land Berlin seine Sparkasse verkauft. Oder etwas ähnliches. In solchen Momenten fragt man sich manchmal schon, warum hier eigentlich 50 Leute zuhören, um das dann aufzuschreiben, aufzusprechen, einzusprechen - und ob nicht manchmal ein paar weniger auch reichen würden. Read more...

Leistungsdruck

Oh je, jetzt muss ich hier mal wieder mehr schreiben. Und natürlich Qualitätsbloggen abliefern. Schließlich gibt’s in der neuen Ausgabe des “Journalist” einen Artikel über bloggende Journalisten, und da komme ich auch vor. Gelesen habe ich den Text allerdings noch nicht, obwohl das Belegexemplar schon gestern im Briefkasten war. Nur den Comic auf der letzten Seite habe ich schon gesehen - der dreht sich auch ums Bloggen. Sinngemäß: “Können jetzt alle Journalisten sein, so mit diesen Weblogs? Read more...

Schwarzmalerei

Ich weiß, ich weiß, der Werbespot läuft schon ein bisschen länger im Radio. Aber trotzdem habe ich mich heute früh wieder gefragt, was die Telekom geritten hat, ihre Anpreisung der neuen “Call & Surf”-Welt mit dem Song “Paint it black” von den Rolling Stones zu untermalen? Eine Solidaritätsaktion der Werbeagentur zum Verdi-Streik gegen die Stellenauslagerung - und keiner im Management hat’s gemerkt? Oder eine subtile Botschaft von René Obermann an seine Mannen, dass es mit den Geschäftszahlen nicht so magenta ist? Read more...

Terrorziele

Bei ad hoc weist J. Endert zu Recht darauf hin, dass die Terroristen (nicht nur von London und Glasgow) ihr Ziel erreicht haben, wenn die Bundeskanzlerin sagt: “Die alte Trennung von innerer und äußerer Sicherheit ist von gestern.” Denn dann: Damit haben die Terroristen eines ihrer Teilziele mit sehr geringem Mitteleinsatz bereits erreicht. Wir nehmen jetzt auch quasi offiziell den Feind in unserem Inneren wahr und Al Kaida führt uns die Hand bei Sicherheitsgesetzen und Parteiprogrammen. Read more...

Kleeblätter

Jüngst in Rostock habe ich jemanden wiedergetroffen, den ich vor, ach, so zehn Jahren zum letzten Mal gesehen habe. Einfach so. Auf einem Platz, unter zehntausenden Leuten. Seitdem habe ich mal in meinen beiden großen Foto-Kisten gewühlt und mich - erinnert. An Dinge. An Ereignisse. An Menschen. Ja, es ist kitschig, aber ich würde sagen: Einfach schön. Und dann habe ich da noch diese CD gefunden, die ich noch nie gehört hatte und an diesem regnersichen Samstag in den CD-Player gelegt habe. Read more...

iHype

Viel mehr braucht man zum iPhone wohl nicht zu sagen, als es Mark hier bei UMPC Exlporers über das “iHyped iPhone” getan hat: I’ve decided iHate the iPhone.It’s like the classic dumb blonde. The interface is iGorgeous but if you ask it to do something really intelligent, like use 3g, it can’t. Na gut, man könnte noch Nico Lumma auf Lummaland zustimmen: Ich werde mir das iPhone jetzt … noch nicht kaufen. Read more...

Bad news

Die Nachrichtenagentur DPA berichtet von einer Studie des Leipziger Instituts für empirische Forschung, wonach im Osten Deutschlands immer mehr Menschen auf ihre Tageszeitung verzichten - aus Geldmangel. Demnach lesen in den neuen Ländern nur noch 60 Prozent der Menschen, das sind 7,54 Millionen, regelmäßig eine Tageszeitung. Vor Jahresfrist seien es noch 62 Prozent gewesen, vor fünf Jahren gar 83 Prozent. Von den Nicht-Lesern sagen 33 Prozent, der Grund seien ihre beschränkten Finanzmittel. Read more...

Ausgeflickrt

Nachdem flickr glaubt, seinen erwachsenen Usern aus Deutschland nicht mehr alle Bilder zeigen zu können, bin ich umgezogen. Nach Dänemark. Zu 23. Ist ja ohnehin ein viel schönerer Name - und ein bisschen mystisch ist es auch. Heute war auch ein Artikel von mir in der “Märkischen Allgemeinen” zu dem Thema. Da der möglicherweise demnächst nicht mehr frei abrufbar ist, hier eine Kopie zur dauerhaften Erklärung meines Foto-Umzuges: Nackte Haut ist deutschen Augen nicht zuzumuten Das Online-Fotoportal Flickr zeigt manchen seiner Nutzer nicht mehr alle Bilder – und führt damit vor, was man im Web 2. Read more...

In der Wildnis

Mit dem Internet Explorer, mit Firefox und auch mit Opera sieht meine Website eigentlich ganz gut aus. Ok, das ist Geschmackssache, aber sie wird zumindest richtig dargestellt. Und jetzt, als ich Safari ausprobiert habe, das hier: Ist das ein Problem im Windows-Safari-Programm? Oder sehen Mac-Nutzer meine Seite immer so gruselig? Und woran liegt’s?

Köln bei Brandenburg

Die Märkische Allgemeine ist die größte Zeitung in Brandenburg. Einem Bundesland in Ostdeutschland. So fast genau auf der anderen Seite unserer schnuckeligen Republik wie Nordrhein-Westfalen. Das hindert aber das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen nicht, uns ein Fax zu schicken und uns einzuladen, zur Einweihung der Solarsiedung Köln-Ossendorf. Das ist zwar nett gemeint, aber dieser Beitrag hier soll die erwünschte kurze Rückantwort ersetzen: Wir können leider nicht kommen. Read more...

Dialog unerwünscht

Das zeigt heute einmal die Geschäftsleitung der “Bernd Heuer Dialog GmbH”. Diese schickt uns an die Redaktions-Email einen Text, der mit diesem Satz beginnt: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf dem G8-Treffen in Heiligendamm den Dialog gefestigt, um die gemeinsame Verantwortung, zum Beispiel für das Klima, zu stärken. Aha, G8 also. Ein bisschen spät, oder? Um was geht’s denn nun. Mal schnell noch einen Satz weiterlesen: Dialog ist auch unser tägliches Business bei Bernd Heuer Dialog. Read more...

Weltklasse

Als Tageszeitungsredakteur ist die Arbeit meistens am Ende des Tages gemacht. Dann ist der Text geschrieben, die Zeitung gedruckt - und morgen ist das Blatt wieder leer und weiß. Projekte, die sich über Monate hinziehen, sind eher selten. Doch ein solches Projekt haben wir jetzt gerade wieder abgeschlossen - die zweite Auflage der Beilage “Weltklasse aus Brandenburg”. Mehr als 50 Firmen werden auf 36 Seiten vorgestellt, die doch sehr unterschiedliche Waren herstellen. Read more...

Hamastan

Es ist passiert. In Gaza wird jetzt ein Gottesstaat errichtet. Wie der aussehen wird kann man sich ungefähr vorstellen, wenn man sich dieses Video anschaut, von dem viele Ausschnitte auch heute Abend in den “Tagesthemen” zu sehen waren (Danke für den Link, Dave). Ein seltsamer Gott muss das sein, der über diesen Staat wacht. Ein blutiger Gott. In diesem Zeitungsbericht findet sich die doppelt gruselige Stelle: “They’re firing at us, firing RPGs, firing mortars. Read more...

No Sex, please

Der Bilder-Hochlade-und-jeder-kann-es-anschauen-Service flickr ist eigentlich eine tolle Sache. Ich bezahle sogar Geld dafür; nicht, weil ich den Zusatzservice eines Pro-Accounts wirklich brauche, sondern weil ich die Sache so gut finde, dass ich es auch finanziell unterstützen will. Am Wochenende habe ich erst wieder um ein Jahr verlängert. Und nun das… Flickr sperrt mich von bestimmten Bildern aus. Und nicht nur mich, sondern viele. Nämlich alle Deutsche. Und ein paar Menschen anderer Musterdemokratien, wie Nutzer aus Singapur. Read more...

Über Journalisten

Was muss ein Journalist eigentlich können? Gut schreiben muss er, natürlich. Und flink recherchieren können. Schnell lesen, Fakten ordnen. Sich eine Meinung bilden und als Kommentar zu Papier bringen. Und… All das und noch viel mehr, ja, richtig. Aber das Wichtigste, was man als Journalist mitbringen muss, ist Geduld. Ja, viel Geduld. Wenn mal wieder der Email-Briefkasten mit Pressemitteilungen überquillt, bei denen kein Absender klar erkennbar ist und der Nachrichtentext sich auf “Pressemitteilung 17/2007” beschränkt, während dafür Dutzende vielbytige Anlagen hinten dran hängen. Read more...

Gaza

Die Bilder aus Nahost beherrschen wieder die “Tagesthemen” und die Titelseite von “Spiegel Online”. Bürgerkrieg in Gaza. Wer wissen will, was Israelis dabei empfinden, dem sei Lilas Text “Mit Verzweiflung und Sorge” zur Lektüre empfohlen: Aber so ein vollkommen unkontrollierbares Chaos, so ein Abgrund an Unberechenbarkeit und brutaler Gewalt - das steht auf einem komplett anderen Blatt. Ich finde keine Worte, mein Grauen auszudrücken. Wie kann man Schulkinder exekutieren, weil ihr Vater einer Bewegung X oder Y angehört? Read more...

Friedliche Koexistenz

Na also, geht doch.

You know what Spam means?

Meine Gewerkschaft hat mir gerade eine Pressemitteilung geschickt, in der es stolz heißt: Per E-Mail wurden über 11.000 Journalisten in Redaktionen angeschrieben, die noch keine DJV-Mitglieder sind. “Wir wollen”, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, “möglichst viele Kolleginnen und Kollegen von den Vorteilen einer Mitgliedschaft im DJV überzeugen. Mal abgesehen davon, dass ich als Mitglied auch die Mail bekommen habe (also oben: 10.999 Journalisten einsetzen) bekomme ich solche Mails auch jeden Tag von Aktienhändlern, bei denen ich noch nicht Kunde bin, Pillenproduzenten, bei denen ich noch nicht Kunde bin, und Casino-Betreibern, bei denen ich noch nicht Kunde bin. Read more...

Selbsterkenntnis

Bei “Spiegel Online” gibt es gerade einen Bericht, der sich mit der Desinforamtion rund um den G8-Protest befasst. Darin sagt der Sprecher der Polizei-Sondereinheit “Kavala”, Ulf Claassen, den schönen Satz: “Man muss ja auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.” Oder, im Kontext: Gab es gestern also tatsächlich Kartoffeln, die mit Nägeln gespickt waren, und Molotow-Cocktails an der Galopprennbahn vor Heiligendamm? Von den zahlreichen anwesenden Journalisten hatte dies keiner bemerkt. Read more...

Einmal rasieren, bitte

PR-Agenturen schreiben oft schrecklich öde Pressemitteilungen. Das nervt. Noch schlimmer nerven Pressemitteilungen mit Megabyte großen Anhängen, die sich nur quälend langsam löschen lassen. Am meisten nerven aber die Versuchen von PR-Menschen, ganz besonders witzig zu sein und so Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Firma Philips schickt derzeit so zum Beispiel eine Pressemappe über ihren neuen Rasierer “Cool Skin” in die Redaktionsstuben. Und bittet darin die Journalisten, doch mal den “Rasierer-Test” zu machen: Read more...

Zeitreise

Hin und wieder gibt es diesen Moment wo man denkt: Das war doch alles schon mal da. Oder wo man denkt: Mensch, vor fünf, sechs Jahren hätte man das noch für absoluten Science-Fiction gehalten. Oder wo beides zusammen kommt. Bei der aktuellen Debatte über den Einsatz von modernen Waffen gegen gewalttätige Demonstrationen ist mir ein Text eingefallen, den ich selbst einmal verfasst habe. Vor vielen, vielen Jahren, noch für eine Studi-Zeitung. Read more...

Qualitätsjournalismus (2)

Man denkt ja immer, dümmer geht’s nimmer, aber jetzt hat die “B.Z.” einen “Autonomen” aus der Schublade gezogen, der genau das sagt, was ein Autonomer halt so sagen soll: Voll unpolitisch und nur geil auf Randale. Markus R. (22) aus Friedrichshain ist seit Sonnabend in Rostock. Nicht zum Demonstrieren, sondern zum Steine werfen und Krawallmachen. Das sagt er selbst. Aber, hoppla, kurz darunter heißt es dann: „Wir wohnen hier in einem Camp, trinken jeden Tag Bier und fahren dann immer dorthin, wo es Keile gibt“, berichtet Markus T. Read more...

Eskalationsspirale

Gestern früh habe ich in einem Telefonat mit einem Freund noch gewitzelt, im Tagesverlauf werde nach den Bildern aus Rostock sicher jemand die Bewaffnung der deutschen Polizisten mit Gummigeschossen fordern. Und was konnte man mittags lesen, was der erste stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, zu sagen hatte: sueddeutsche.de: Sie fordern nun den Einsatz von Gummigeschossen gegen militante Demonstranten. Wann genau soll damit denn geschossen werden dürfen? Wendt: Die Bilder im Fernsehen haben ja ganz deutlich gezeigt, dass die Polizisten nicht in der Lage sind, aus einer Distanz von 30 bis 40 Metern auf Störer einzuwirken, wenn sie mit Steinen und Molotowcocktails beworfen werden. Read more...
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