Vor geschätzten elf Jahren war ich zuletzt im KZ Sachsenhausen in Oranienburg bei Berlin. Damals als Volontär bei der Lokalausgabe der “Märkischen Allgemeinen” habe ich über irgendeine Ausstellung, Erweiterung… ich weiß es nicht mehr… geschrieben. Damals habe ich mir das Lager angeschaut. Es hat mich berührt, aber auch nicht so sehr, schließlich hat man ja schon andere Konzentrationslager gesehen, andere Ausstellungen besucht. Seitdem war ich nicht mehr dort gewesen, obwohl es eigentlich vor der eigenen Haustür liegt.
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Journalisten schreiben in der Regel nicht über sich selbst, sondern über andere. Wirtschaftsjournalisten wie ich schreiben oft über Firmen. Produkte, Entwicklungen, Veränderungen - aber auch Übernahmen.
Ein bisschen merkwürdig ist es, wenn man sich plötzlich auf der anderen Seite wiederfindet. Und der Branchendienst kress berichtet:
Hannover ist die Stadt merkwürdiger Schilder. Das ist zumindest das Ergebnis einer Kurzrecherche vor einigen Wochen, über die ich schon längst bloggen wollte. Was würde der Zugereiste zum Beispiel bei diesem Warnhinweis denken?
Wasserskifahrer dürfen keine Schwimmer überfahren? Wasserskifahren verboten, weil hier geschwommen wird? Achtung, giftiges Wasser - nicht schwimmen, nur Wasserski fahren? Oder gar: Wasserskifahrer nicht aus dem Wasser heraus anschreien?
Der Hannoveraner versteht darunter etwas anderes - und schreibt deshalb die Lösung vorsichtshalber unter das Schild (für die Auflösung hier klicken).
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Heute vor zehn Jahren waren wir in Havanna. Es war Morgen und wir kauften gerade Wasser in einem kleinen Laden.
Ein Mann fragte uns ob wir gehört hätten, dass ein Flugzeug ins Weiße Haus geflogen sei. Die Verständigung war schwer, aber wir dachten an ein Sportflugzeug. Wir gingen zurück ins Hotel.
Dort gab es CNN Espanol. Wir verstanden die Kommentare nicht, aber die Bilder sprachen für sich. Eine Weile lang.
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Die Piraten haben in Berlin echte Chancen, ins Abgeordnetenhaus einzuziehen. Aus meiner Sicht sind sie zwar keine ernstzunehmende Partei, es gibt in ihren Reihen ziemlich merkwürdige Leute und sie haben auf viele Fragen, die eine Stadt bewegen, keine Antworten, nur: sie sollen sie ja gar nicht regieren.
Allerdings frage ich mich, ob es nicht allerhöchste Zeit ist, dass die Piraten in einem Landtag sitzen. Für mich ist das so ähnlich wie mit den Grünen vor vielen, vielen Jahren.
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…oder: 10 Minuten Fortbildung für Chefs
Was würde in einer Zeitungsredaktion passieren, wenn man das ausprobieren würde? Was würde herauskommen, wenn man die Leute machen lassen würde, sie einen Tag für eigene Projekte, eigene Ideen, Innovationen hätten? Und dabei alle Unterstützung bekämen, die sie brauchen. Redakteure, Techniker, Verlagsmitarbeiter - alle kreuz und quer?
Ein spannendes Experiment.
Heute erst entdeckt. Ein wunderbares Blog über die Erlebnisse einer - wahrscheinlich nicht ganz - alltäglichen Lehrerin: frl. krise interveniert. Ein ganz eigener Einblick in unser Bildungswesen.
Unbedingt lesen! (Und merken, wenn man wieder wer sagt, anonyme Texte im Netz sind doch eh Müll.)
An der Bornholmer Straße, direkt vor der Bösebrücke, ist vor kurzem eine Gedenkstätte entstanden, die an die Mauer und den Mauerfall erinnert.
Auf den ersten Blick fällt das Poster gar nicht auf. Aber irgendwer hat dort dieses Plakat aufgehängt, dass in seiner Anmutung an die “You are leaving the American sector”-Warntafeln vor dem Mauerfall erinnert.
Obwohl das mit den Renten komplizierter ist - bei den Arbeitseinkommen scheint das Empfinden zu stimmen.
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Ich habe mir mal Hilfe beim Wahl-o-mat geholt und geschaut, was der mir für die Abgeordnetenhauswahl in Berlin raten würde:
Ich sollte vielleicht wirklich nochmal in mich gehen. Oder zur Regenbogenpresse: Der letzte Berliner, der noch FDP wählen würde sollte.
Ich lese ja sehr gerne Fefes Blog. Wunderbare Verschwörungstheorien. Interessante Links, die ich sonst sicher nicht finden würde.
Nur wenn es um Israel geht, da handelt Fefe wohl weniger überlegt, sondern lässt Instinkt und Ressentiment freien Lauf. Da würden seine Beiträge auch wunderbar auf ein Blog der NPD passen. Oder eines des antiimperialistischen Flügels der Linkspartei.
Heute steht da zum Beispiel:
[l] Israel bombardiert übrigens seit zwei Tagen den Gaza-Streifen. Daraufhin hat ihnen der militärische Flügel der Hamas jetzt den Waffenstillstand aufgekündigt.
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Ich bin ja überzeugter Linux-Nutzer (Ubuntu), aber beim Aufräumen habe ich diesen kleinen Schatz gefunden. Und es beruhigt ungemein zu wissen, dass ich jederzeit wieder Windows 3.0 installieren könnte, wenn ich wollte.
Und wenn ich irgendwo ein Diskettenlaufwerk herbekommen würde.
(Blöder ist, dass ich keine Chance sehe, meine Amiga-Disketten von 1989 nochmal einzulesen. Also wenn da magnetisch überhaupt noch irgendwas drauf wäre.)
Im Netz gibt es ja den hübschen Begriff des Bratwurstjournalismus - uninteressante, schlecht geschriebene Geschichten in lokalen Tageszeitungen ohne Nachrichtenwert.
Jetzt habe ich hier direkte Bekanntschaft mit dem Mimosenjournalismus gemacht. Den kennt man sonst von Kollegen, die in Kommentaren und Analysen gerne vernichtende Urteile über ihren Berichterstattungsgegenstand fällen, es aber nicht ertragen können, wenn ihnen selbst gegenüber Kritik geäußert wird.
Hardy Prothmann hat eine viel zitierte Polemik gegen Tageszeitungsredakteure geschrieben. Obwohl ich den Autor bisher in gedruckten Interviews, Geschichten und im Netz als interessanten Ideengeber, der manchmal etwas übertreibt, erlebt habe, hat mich dieser Text richtig geärgert.
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Ich bin unsolidarisch, arrogant, unfähig und ein echter Arsch - das würde ich von mir selbst natürlich nicht einfach so sagen. Und ich glaube auch nicht, dass es stimmt. Aber es gibt jemanden, der würde das vermutlich anders sehen: Hardy Prothmann, Journalist und Unternehmer, brancheninterner Vorzeige–Blogger.
Herr Prothmann schreibt in einem Blogbeitrag einen recht langen Text - im Netz würde man es gemeinhin wohl als Rant bezeichnen - darüber, warum er keinen Funken Solidarität mit den streikenden Zeitungsredakteuren hat.
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Lange Schwänzchen unter Emails, die in allen denkbaren Weltsprachen erklären, welche juristischen Feinheiten der Absender der digitalen Botschaft glaubt, an seine Worte geklebt zu haben, nerven schon im alltäglichen privaten und dienstlichen Mailverkehr.
Grotesk wird es aber, wenn ein Berufsverband eine “Tarifinformation” über die Gespräche des vergangenen Tages verschickt und mit diesen Zeilen schließt:
Diese E-Mail enthält vertrauliche oder rechtlich geschützte Informationen. Wenn Sie nicht der beabsichtigte Empfänger sind oder diese E-Mail irrtümlich erhalten haben, informieren Sie bitte sofort den Absender und löschen Sie diese E-Mail.
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Nach den Anschlägen in Norwegen wollten deutsche Chefredakteure ja gleich mal das Web säubern und CDU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl erklärte gar, die Tat sei “im Internet geboren” worden. Nicht in der Kirche, nicht beim Zeitunglesen, nicht im Schützenverein, nicht auf dem Klo - nein, natürlich, im Internet.
Das inspirierte eine ganze Menge Leute dazu, mal darüber nachzudenken, was sonst noch “im Internet geboren” wird oder wurde - und das haben sie dann mit dem Stichwort “#iminternetgeboren” in die Welt getwittert.
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Wofür “da” stehen könnte, erschließt sich irgendwie nicht.
Spontan fällt mir nur ein: gutbezahlte Spitzenposten.
Oder bessere Slogans, die zum Bild passen.
Die FDP startet den Landtagswahlkampf mit Fragen und Antworten.
Zum Beispiel zur Schulpolitik.
Hä? Also wie in der Bundesliga? Wer die Kohle hat, spielt oben mit. Und wer aus wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen kommt, ist zweitklassig oder kämpft allenfalls gegen den Abstieg.
Sehr ehrliches Plakat von den Liberalen. Aber ob die Klientel für 5 Prozent reicht?
Auf dem Weg zur Arbeit für heute gemeldet:
STADTVERKEHR BERLIN: A 115, Avus Zwischen Hüttenweg und Spanischer Allee nur eine Spur und Stau stadtauswärts.
A 100, Stadtring Richtung Süden Stau zwischen Beusselstraße und Dreieck Charlottenburg. Stau auch auf der A 113, Zubringer Schönefeld, vor dem Tunnel Britz stadteinwärts.
Wedding, Seestraße Zwischen Louise-Schröder-Platz und Sylter Straße Stau in Richtung Stadtring. In der Gegenrichtung Stau zwischen Stadtring und Afrikanischer Straße.
Also dann: mal sehen, wie das S-Bahn-Chaos heute so ist.
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In Berlin ist Wahlkampf. Offiziell dürfen seit heute Plakate geklebt werden, inoffiziell wurden bereits seit Freitagabend die besten Laternenmasten besetzt. Hut ab vor den wahlkämpfenden Piraten, die das am Freitag bei strömendem Regen im Wedding gemacht haben. Aber inzwischen haben die anderen Parteien nachgezogen.
Und Andreas Otto von den Grünen schaut mir nun ins Fenster.
An einer Stelle, wo ich mich frage, wen er außer uns (und unserem Haus) so erreichen will.
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Der Experte für alles und “stern”-Chefredakteur Hans-Ulrich Jörges hat heute auf Radio Eins seinen wöchentlichen Kommentar dem “Manifest” des Oslo-Attentäters gewidmet.
Neben der für viele Menschen vermutlich bahnbrechenden Erkenntnis, dass Rechtsextreme das Internet als Propagandaplattform nutzen, was Herr Jörges weiß, weil er sich damit mal ausführlich beschäftigt hat, wie er betont, findet er, dass das Manifest aus dem Netz verschwinden muss. Weil es voller Hass ist, Volksverhetzung beinhaltet und sogar Anleitungen zum Terrorismus gibt.
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Als in Ägypten die Menschen auf die Straßen gingen, da war das ein Medienereignis. Libyen war schon komplizierter. Und mit Syrien… naja… also irgendwie, das war dann doch weit weg. Wenig touristisch erschlossen. Und irgendwie wiederholt sich das doch alles.
Und jetzt ist ohnehin das Thema vom Schirm. Wir Europäer haben gerade eigene Probleme. Und unsere Aufnahmekapazitäten sind begrenzt. Oder so.
Trotzdem hier ein kleiner Rundruf an die Demokratie, President Christian Wulff.
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