226 mal Digital
Digitalpolitik DigitalisierungDa ist sie also, die Ampel-Koalition. Und der neue Koalitionsvertrag. Gleich mal nachschauen, was da zum Thema “Digital” drinsteht. Die Suchfunktion meckert, der Begriff werde 226 mal gefunden und ich möge meine Suche doch bitte eingrenzen. Das kann man ja vielleicht schon mal als gutes Zeichen verbuchen - an der Quantität mangelt es nicht. Auf der anderen Seite wurde das Digital-Thema bei der mit viel Pathos zelebrierten Vorstellung des Koalitionsvertrags am Mittwoch-Nachmittag praktisch komplett ausgespart. Das finde ich persönlich recht merkwürdig, denn Digitalisierung ist ja kein unangenehmes Problem, das wir lösen müssen, digitale Technologien könnten uns vielmehr dabei helfen, die anderen großen Herausforderungen zu meistern - ob jetzt Klimawandel, soziale Gerechtigkeit oder Pandemie-Bekämpfung. Christian Lindner war es, der einmal von einer “dekarbonisierten, digitalisierten Industrienation” als Zukunftsvision schwärmte. Aber an hehren Zielen hat es in der Digitalpolitik ja auch in der Vergangenheit nicht gefehlt.
Dabei gäbe es gerade jetzt eine digitale Aufbruchstimmung in der deutschen Wirtschaft, an die man anknüpfen könnte. Das zeigt eine aktuelle Bitkom-Studie [Disclaimer: mein Arbeitgeber], die unten auch als News verlinkt ist. Der aus der Not geborene Schwenk zu Videokonferenzen, Kollaborationstools und digitalen Geschäftsmodellen soll vielerorts die Pandemie überdauern. Gebremst werden die Unternehmen vor allem von einem Fachkräftemangel und Datenschutzanforderungen, die häufig unklar, und sich in der Auslegung widersprechend sind. Und die Liste an digitalpolitischen Wünschen an die neue Regierung ist lang, ganz oben eine digitale Verwaltung und die Digitalisierung der Schulen. Der Koalitionsvertrag lässt da hoffen, der erste Auftritt der neuen Koalitionäre verpasst dem allerdings bereits wieder einen leichten Dämpfer.