Arme Bahnkunden
Die Deutsche Bahn ist sauer auf die Lokführergewerkschaft GDL. Die will Streiks nur noch kurzfristig ankündigen - damit sie sich nicht wieder vor Streikbeginn vor Gericht wiederfindet. Das findet die Bahn gemein und teilt in einer Pressemitteilung mit:
Einen Ersatzfahrplan können wir nicht einfach auf Verdacht einrichten. Dafür braucht es einen erheblichen zeitlichen Vorlauf. Und da die GDL-Funktionäre fast im Stundentakt neue - und oftmals widersprüchliche - Ankündigungen machen, werden wir in den nächsten Tagen den Regelfahrplan fahren müssen und bei Streiks dispositiv reagieren.
Dispositiv? Da steckt zwar “positiv” drin, aber irgendwie klingt das unangenehm. Schon extrem medizinisch. Aber hoffentlich fällt es noch in die Kategorie “Innere Medizin” und gehört nicht schon zur Pathologie. Auf jeden Fall sollten Bahnkunden das Schlimmste befürchten, wenn Bahnmanager so reden, das man sie nicht mehr versteht.
Gemeint hat der gute Mann wohl in etwa das: “Wir schauen dann einfach mal, was an so einem Tag noch geht. Wir haben keinen blassen Schimmer - obwohl wir ja immer gesagt haben, dass die GDL gar nicht so viele Lokführer vertritt. Aber was kümmert uns unser Geschwätz von gestern?” Aber das hätten am Ende vielleicht alle verstanden - und sich doch gewundert.