El Al im Visier
Ich bin wirklich gespannt, welche weiteren Details in den kommenden Tagen bekannt werden. Aber bislang ist die einzige sinnvolle Reaktion
entgeistertes Kopfschütteln
auf die Nachricht,
- Dass in Deutschland Ermittlungen gegen eine Terrorzelle geführt werden, die offenbar ein Flugzeug der israelischen Airline “El Al” mit einer Bombe zum Absturz bringen wollten.
- Die Verdächtigen verhaftet und verhört werden und man sie dann, nachdem ihnen gesagt wurde, dass gegen sie wegen “Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung” ermittelt wird, wieder auf freien Fuß setzt. Obwohl dafür ein Strafmaß zwischen einem Jahr und zehn Jahre möglich ist.
- Und zur Begründung angeführt wird, dass die Anschlagspläne ja “in einem frühen Stadium” vereitelt worden seien.
Aber, gut, in Deutschland ist es ja auch eine echte Nachricht, wenn verurteilte Helfer von Mördern bis zur Verkündung des genauen Strafmaßes nicht auf freiem Fuß bleiben. . Und wenn ein Vergewaltiger auf das Gefängnisdach klettert, dann ist ja auch die größte Sorge der Polizei, dass er nicht runterspringt. Und weil das Ganze so anstregend für ihn war, wird dann ja auch der Prozess vertagt. Die deutsche Justiz ist manchmal… nun ja, schwer zu verstehen.
Immerhin konnte mein Kollege Dave Bender nach einem kleinen Tipp (fast?) als erster in Israel darüber berichten.
Update, 20.41 Uhr:
Interessant, und ein bisschen beängstigend, zwei Kommentare zu dem Thema aus den morgigen Tageszeitungen. So mahnt der “Nordbayerische Kurier”, “dieses Mal haben die Terroristen verloren, doch sie werden keine Ruhe geben. Die Saat der Gewalt wird auch durch eine Politik ausgestreut, die mit militärischer Konfrontation die Welt ordnen will. Hier muss ein Umdenken einsetzen, damit der schmutzige Terrorkrieg an seinen Wurzeln gepackt werden kann.” Und der “Tagesspiegel” meint, “für die Außenpolitik sollte der aktuelle Fall eine Mahnung sein, weiter mit aller Kraft darauf hinzuwirken, den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern einer friedlichen Lösung näher zu bringen. Um den Hass wenigstens einzudämmen.”
Daraus könnte man durchaus lesen, dass man die Anliegen der Terroristen ernst nehmen und erfüllen sollte, damit sie dann nicht mehr so hasserfüllt sind. Abgesehen davon, dass für manche Fanatiker - die dann am Ende immer noch Flugzeuge bedrohen - der Nahost-Konflikt nur mit der Auslöschung Israels zu “lösen” ist - selbst wenn es dieses “Hassobjekt” nicht mehr gäbe, glauben die Kommentatoren nicht, dass sich dann ein anderes finden würde? Schließlich reichen für manche Leute schon ein paar Kritzeleien auf Papier, um sich gedemütigt zu fühlen und voller Hass zu sein. Naiv ist das freundlichste, was mir zu den geäußerten Meinungen einfällt.