Gaza
Die Bilder aus Nahost beherrschen wieder die “Tagesthemen” und die Titelseite von “Spiegel Online”. Bürgerkrieg in Gaza. Wer wissen will, was Israelis dabei empfinden, dem sei Lilas Text “Mit Verzweiflung und Sorge” zur Lektüre empfohlen:
Aber so ein vollkommen unkontrollierbares Chaos, so ein Abgrund an Unberechenbarkeit und brutaler Gewalt - das steht auf einem komplett anderen Blatt. Ich finde keine Worte, mein Grauen auszudrücken. Wie kann man Schulkinder exekutieren, weil ihr Vater einer Bewegung X oder Y angehört? Nachbarn, die man jahrelang kennt? Mit 45 Kugeln durchlöchern, aus nächster Nähe erschießen? Wer kann diese Männer, die jetzt mit der Waffe in der Hand in Gaza Angst und Schrecken verbreiten, eines Tages in friedliche Bürger verwandeln? Sind sie nicht für ein ziviles, ruhiges Leben verloren? Was soll aus ihnen allen werden? Ich fühle mich wie in einem Albtraum, aus dem wir alle nie aufwachen. Mein Mitgefühl gilt all denen, die dort leben, klar denken und so wie ich nur wollen, daß dieser Albtraum bald ein Ende hat. Aber auch uns, die wir unsanft aus einem Friedens-Traum (”Land for Peace”) nach dem anderen gerissen werden. Traurige, traurige Tage.
Da fällt mir ein, dass ich heute morgen auf Inforadio einen Menschen von der Heinrich-Böll-Stiftung in Ramallah gehört habe, der - ich hatte darauf schon seit gestern gewartet - indirekt ja doch Israel wieder die Schuld an dem Konflikt zugeschoben hat. Schließlich lebten die Menschen in Gaza eingepfercht, ohne funktionierende Wirtschaft, ohne Hoffnung…
Und, nochmal by the way, wer bis hierhin gelesen hat, sollte vielleicht auch noch diesen Text von Lila lesen - und sich daran erinnern, dass noch ein paar israelische Soldaten irgendwo in Geiselhaft sitzen, über die hier in Deutschland schon lange nichts mehr geschrieben worden ist.