Kundenveralberung
Sehr geehrter Herr Andreas Uhlig (ppa), sehr geehrter Herr Christian Jonientz (i.V.),
Sie haben mir heute einen Brief geschickt, der mit “Änderungen zum 1. Juli 2007” betitelt ist. Als Vertreter der Privat- und Gewerbekunden der Vattenfall Europe Berlin AG & Co. KG schreiben Sie
Heute möchten wir Sie darüber informieren, dass wir zum 1. Juli 2007 eine Preisanpassung vornehmen werden. Wie sich diese auswirkt, können Sie der Übersicht auf der Rückseite dieses Schreibens entnehmen.
Ehrlich gesagt hätten mich 2 Dinge viel mehr gefreut, als Ihr
Wir freuen uns, auch in Zukunft Ihr Partner vor Ort zu sein
zum Abschluss des recht kurzen Briefes. Nämlich
erstens, Warum Sie gedenken, die Preise “anzupassen”. Irgendwie gehört es sich doch, dass wenn man so einen Vertrag miteinander geschlossen hat, dass man da eine kleine Erklärung mitgibt, so von Geschäftspartner zu Geschäftspartner. Schließlich haben Sie bzw. ihr oberster Chef erst vor einer Woche die Bilanz 2006 präsentiert und der Öffentlichkeit mitgeteilt:
Vattenfall Europe konnte Umsatz und Ergebnis in 2006 erneut steigern: Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz des Konzerns gegenüber dem Vorjahr – berechnet nach dem internationalen Bilanzierungsstandard IFRS – von 10,5 Milliarden auf 11,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern – EBIT – verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 219 Millionen Euro auf 1,35 Milliarden Euro in 2006.
Da hätten Sie mir doch zum Beispiel schreiben können, “eine Eigenkapitalrendite von mageren 19,1 Prozent ist unseren Aktionären nicht länger zuzumuten, da müssen Sie, lieber Herr Streim, künftig schon tiefer in die Tasche greifen”. Irgendwas in dieser Art - eben ein Grund für ihre “Anpassung”. Die ich aber,
zweitens, sowieso lieber in ehrlichen Worten gelesen hätte: “Heute möchten wir Sie darüber informieren, dass wir kräftig die Preise erhöhen werden”. Das wäre ehrlich gewesen - und irgendwie verärgert man mit so einem Marketings-Deutsch à la “Anpassung” doch ohnehin nur seine Kundschaft, weil man sie für blöd verkauft. Denn, werter Herr Uhlig, werter Herr Jonientz, ihre “Anpassung” entspricht einer Anhebung der Verbrauchspreise um sechs Prozent und des Grundpreises um fast 16 Prozent.
Die Preiserhöhung an sich ist: happig. Die Art und Weise sie vorzutragen: unschicklich.
Mit freundlichen Grüßen, Andreas Streim
P.S. Die Umbenennung meines Stroms “ÖkoPur” ind “Berlin Natur Privatstrom” ist mir dagegen schnuppe. Müssen Sie ja wissen, wie Sie Ihre Produkte nennen. Besser ist der neue Name mit Sicherheit nicht.