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== Andreas Streim ==
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Qualität die man erkennt

DJV Initiative Qualität Journalismus Qualitätstag

Meine Gewerkschaft, der DJV, hat mir eine Pressemitteilung der “Initiative Qualität” zukommen lassen. Am 19. Oktober wollen sich schlaue Leute Gedanken darüber machen, wie es sich mit der Qualität im Journalismus verhält. Und wie sie erhöht werden kann.

Bei so einem Thema - Journalisten können zum Beispiel auch ein Lied über die Qualität von Pressemitteilungen singen - und wenn eine wie auch immer geartete Organisation sich mit dem Label “Qualität” schmückt, dann kann ich es mir nicht verkneifen, auch genauer hinzuschauen. Und lese:

In zwei von Medienberater Werner Lauff moderierten Gesprächsrunden werden sich die prominenten Podiumsgäste und das fachkundige Publikum Antworten aus unterschiedlichen Aspekten nähern

Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie man “einen unterschiedlichen Aspekt” erstmal einnimmt, um sich dann von dort aus einer Antwort “zu nähern”. Klingt nach ziemlich gequirrltem Wortgeklingel der peinlichsten PR-Sorte. Aber ganz ehrlich, auch der Rest liest sich wie aus einem Lehrbuch, wie man Presseinladungen nicht formulieren sollte, wenn man zumindest einen Anflug von Interesse beim Leser wecken möchte und nicht nur möglichst viele Namen und Titel in möglichst wenig Zeilen pressen soll:

Den Eröffnungsvortrag hält - nach der Begrüßung durch DLR-Intendant Dr. Willi Steul - Prof. Dr. Volker Lilienthal (Universität Hamburg, Rudolf Augstein Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus). Sein Thema: “Was heißt da Qualität? Perspektiven in der Krise”. Als Podiumsgäste diskutieren: die Chefredakteure Domenika Ahlrichs (netzeitung), Sven Gösmann (Rheinische Post), Peter Stefan Herbst (Saarbrücker Zeitung), Dr. Wilm Herlyn (dpa) und Johannes Bruckenberger (stellv. Chefredakteur der APA, Wien), als Vertreter der Medien(selbst)kontrolle Fried von Bismarck (Deutscher Presserat) und Prof. Dr. Norbert Schneider (LfM/ZAK), aus der Wissenschaft Prof. Dr. Susanne Fengler (Erich-Brost-Institut, Dortmund) und Prof. Dr. Petra Werner (FH Köln) sowie als freier Journalist und Internetexperte Dr. Stefan Krempl (Berlin).

Die Qualität, so dünkt mir, muss noch etwas warten.

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