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== Andreas Streim ==
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Weinen über das Leistungsschutzrecht

Internet Leistungsschutzrecht LSR Verlage

Man möchte weinen… über die Bayerische Staatsregierung (und andere).

“Wer die Leistung von Presseverlagen im Internet für die eigene Wertschöpfung gewerblich nutzt, muss dafür zahlen”, so [Bayerns Justizministerin Dr. Beate, Anm.] Merk abschließend. Dabei stellte sie klar, dass Privatpersonen von dem Leistungsschutzrecht ohnehin nicht betroffen sind.

Es gibt da ja schon verschiedene Fragestellungen dazu im Netz - etwa, ob Taxifahrer künftig an Restaurantbesitzer einen Teil des Fahrgelds abgeben müssen, weil sie ja schließlich die Existenz des Restaurants für die “eigene Wertschöpfung” nutzen. Klingt absurd, wäre aber nur konsequent. Der Hotel- und Gaststättenverband sollte sich da mal in Stellung bringen.

Ich frage mich gerade: Zahlen eigentlich Zeitungen an die Börsenbetreiber für die Veröffentlichung des Dax? Oder des Fernsehprogramms? Schließlich profitieren sie für die “eigene Wertschöpfung” von der Leistung der Deutschen Börse und der Fernsehsender. Ach so, die sind ja froh, dass die Informationen verbreitet werden? Dass die Leute überhaupt wissen, wann sie den Fernseher einschalten müssen? Ja dann…

Dass diese Debatte von einer Seite weitgehend faktenfrei geführt wird, zeigt auch diese Passage:

“Auf Dauer lebt das Internet doch gerade auch von den Inhalten. Wenn Verlage keinen Anreiz mehr haben, Qualität für das Internet zu produzieren, sehe ich die Gefahr, dass diese Angebote in den kostenpflichtigen Bereich abwandern. (…) [sagte Merk].

Die Verlage verdienen ja schon heute Geld mti der Aufmerksamkeit, die sie über Links von Suchmaschinen und anderen bekommen. Man nennt es Werbung. Wenn die Einnahmequellen über Bezahlinhalte besser sprudeln, dann lässt sich das kaum ändern. Die Differenz aber durch eine Zwangsabgabe auszugleichen, ist schon eine merkwürdige Idee. Abgesehen davon gibt es im Internet auch jenseits von Verlagen eine Menge Information. Wer ab und an dieses Web besucht, weiß das eigentlich. Sonst kann man es nachlesen, etwa in solchen Studien.

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