Who the fuck is Alice?
Ich glaube, ich bin einfach zu langsam fürs Bloggen. Im Kopf. Oder mit den Fingern. Ich weiß nicht genau. Auf jeden Fall dachte ich doch morgens noch über die Willy-Brandt-Werbung der “Bild”-Zeitung nach, da hatten andere schon lange Abhandlungen dazu ins Netz gestellt. Und auch über Alice Schwarzers Bekenntnis zu “Bild” hatte ich mich ja gewundert. Aber eben nur gewundert.
Jetzt kocht’s längst in der Blogosphere, beim BILDblog, bei Stefan Niggemeier etwa, der “Schwarzer Humor” sieht, oder bei Gregor Keuschnig, der von einem “Höhepunkt der Peinlichkeit” spricht.
Ich kann die Aufregung nicht so richtig verstehen. Ich fand Alice Schwarzers Positionen schon sehr häufig sehr merkwürdig und die wenigen Male, wo ich sie etwa in Talkshows im Fernsehen (kurz, vor dem Wegschalten) sah, hat sie mich genervt und es drängte sich mir der Eindruck auf: die tut alles, damit sie Beachtung findet, Anerkennung vielleicht.
Insofern finde ich den Schritt mit der Plakatwerbung für “Bild” eigentlich ganz konsequent. Sie ist jetzt da angekommen, wo sie meiner Meinung nach hingehört. Das ist zwar nicht, wie sie auf ihrer Homepage schreibt, als Frau
in so einer Runde - von Gandhi bis Willy Brandt
Da hat sie sich wohl an der Weggabelung verlaufen. Angekommen ist sie vielmehr in einer ganz anderen Runde - von Seite-Eins-Girl bis zu “Nackt-Künstler-erschlägt-seine-Mutter”-Schlagzeilen. Und da, finde ich, passt sie viel besser rein. Gandhi und Brandt spielen lieber weiter ungestört zusammen Schach.